Wie in meinem letzten Post bereits erwähnt habe ich meinen ersten Brauversuch mit einem Bierkit gestartet. Das liegt jetzt schon über 1 Jahr zurück und ich versuche das ganze zu reproduzieren, so gut es geht.
WAs ist eigentlich ein Bierkit?
In einem Forum hat ein User das ganze Liebevoll „5-Minutenterrine“ genannt. Das ist sehr amüsant und trifft den Nagel irgendwie auf den Kopf. Ein Bierkit ist ein Set, das den Zeitaufwendigen Prozess der Herstellung der Stammwürze überspringt. Im Set enthalten ist für gewöhnlich eine Konservendose mit einem Malzextrakt, das in der Regel auch schon gehopft ist, sowie ein Päckchen Trockenhefe. Mein Extrakt war bereits gehopft, deswegen werde ich auch nur den Ablauf dafür erklären.
Ich finde, dass ein Bierkit einen leichten Einstieg in die ganze Thematik ermöglicht. Es wird deutlich weniger Equipment benötigt und viel weniger Grundwissen. Dennoch muss man sich mit ein paar Themen vertraut machen, die bei jedem Bier von Bedeutung sind.
Bei mir zumindest hat es dafür gesorgt am Ball zu bleiben, trotz mittelmäßigem Ergebnis.
Äähh, okay was brauche ich jetzt?
Um es nicht komplizierter zu machen als es ist ich hatte wie bereits im letzten Post erwähnt ein Starterset bestellt mit folgenden Komponenten:
- Brau- und Gäreimer 30 Liter
- Abfüllröhrchen
- ChemiPro OXI 100 g
- Kronenkorken-Verschließer „Eterna“
- 100 Kronenkorken GOLD
- Thermometer (-10 bis 100°C)
- Flaschenbürste für 1/2 Liter Flaschen (Z-1703)
- Flaschenöffner
- Bierkit GOZDAWA Premium Lager – 3,4 kg
Es würde aber auch der Eimer reichen, das Abfüllröhrchen ist schon sehr hilfreich und ob ChemiPro die beste Lösung zur Reinigung ist, ist auch ein umstrittenes Thema. Statt Kronkorken und Verschließer könnte man einfach Bügelflaschen leer trinken und die Gummis auskochen. Bügelflaschen haben auch den Vorteil, dass man diese entlüften kann wenn nötig, da habe ich noch keine Erfahrung mit aber dazu später mehr. Ich finde den Vorschlag gut die Flaschen einfach direkt nach dem trinken mit klarem Wasser auszuspülen und auf den Kopf zustellen. Damit haben wohl viele gute Erfahrung gemacht.
Außerdem brauchst du einen Kochtopf.
Putzen, Sterilisieren, Sauberkeit *gähn*
Ja leider muss man beim Brauen viel Wert auf sauberes Arbeiten legen. Es kommt wohl sehr oft zu einem sauren Bier oder anderen nicht gewollten Geschmäckern in einem Bier, die wohl fast immer auf unsauberes Arbeiten zurückzuführen sind. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen gemacht und werde davon berichten wenn es soweit ist. Deshalb kann ich erstmal nur davon erzählen wie ich es bisher gehandhabt habe.
Auf jeden Fall sollte alles was in Kontakt mit deinem Bier kommt mindestens mit abgekochtem Wasser abgewaschen sein. Häufig sterilisieren Hobbybrauer wohl auch mit Alkohol z.B. Spiritus, aber auch das habe ich noch nicht gemacht.
Ich habe ein paar Stunden vor dem Brauen warmes Wasser in den Gäreimer laufen lassen, Chemipro dazugegeben und alles was später in Kontakt mit dem Bier kommt in den Eimer geworfen (Abfüllröhrchen, Gärglocke, Kochlöffel). Und weil mich der Geruch der Chemiekeule verunsichert hat habe ich noch etwas recherchiert und im Anschluss alles mit kaltem Wasser abgespült obwohl einige Quellen behauptet haben man könnte es lufttrocknen lassen.
Mit dem Thema werde ich mich auf jeden Fall nochmal ausführlicher auseinandersetzen. Vor 100 Jahren hatten die Brauer ja auch kein Chemipro Stinkezeug.
Weiter gehts im Teil 2 zum Bierkit brauen.